Das Interreligiöse Frauenparlament
Religiöse Frauen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit trafen sich erstmals zu einem Interreligiösen Frauenparlament im Mai 2014 in Basel. Sie wollen nicht länger im Hinterzimmer, unsichtbar, die Hauptarbeiten in ihren religiösen Gemeinschaften tun. Sie wollen auch die interreligiösen Begegnungen nicht mehr nur Männern überlassen. Sie wollen sichtbar werden und selbst bestimmen, wie sie ihr religiöses Leben gestalten wollen - innerhalb der Gemeinschaft und in der Öffentlichkeit.
Frauen sind weltweit Motor des Fortschritts und des Friedens. Viele Männer scheinen aber noch zu wissen, was für religiöse Frauen wichtig ist. Auch in der Gesellschaft kursieren stereotype Bilder religiöser Weiblichkeit und rassistische Vorurteile. In vielen Gesprächen mit Frauen verschiedener religiöser Traditionen haben sich Themen herausgeschält, die für Frauen wichtiger sind. Und Frauen haben erkannt, dass sie trotz oft grosser Diversität ähnliche Themen bewegen, dass sie sich vernetzen und gegenseitig in ihren Bemühungen stärken wollen und müssen.
Dazu braucht es auch die entsprechenden Rahmenbedingungen, die Örtlichkeiten und den (Zeit)Raum, um sich in Ruhe zuhören und austauschen zu können, das Gemeinsame in aller Unterschiedlichkeit zu erspüren, zu entdecken und sich miteinander auf den Weg zu machen. Wichtig ist dabei auch, dass sich Frauen verschiedenster Herkunftstradition und unterschiedlicher Vernetztheit in ihrer eigenen Gemeinschaft unverkrampft begegnen können und so ein farbiges Bild der erfreulichen Diversität entstehen kann. Dabei soll es aber nicht bleiben. Ein weiteres Parlament hat zur Sichtbarkeit in Gesellschaft und Politik auch Politikerinnen eingeladen, damit religiöse Frauen und ihre Bedürfnisse und ihr Beitrag an unser aller Zusammenleben auch schon im Rahmen von Integrationsveranstaltungen und im Überthema Integration Beachtung finden. Frauen fragen auch was es für sie bedeutet in einer pluralen und zunehmend säkularisierten Gesellschaft ihre Identitäten zu leben und über die Generationen hinweg sich selbst immer wieder neu zu finden und die Gesellschaft aktiv mitzugestalten.
Bisherige Parlamente, resp. Vernetzungstreffen:
4. Mai 2014, Union Basel
Frauen wollen sichtbar mitgestalten
Sich begegnen, wahrnehmen, füreinander einstehen, sichtbar werden
Mit einem Input, 5 thematischen interreligiösen Workshops und Kultur.
25. September 2016, Haus der Religionen Bern
Stand up!
Aufstehen, sich erheben, füreinander einstehen, Verantwortung übernehmen
Inputs aus jüdischer, muslimischer und hinduistischer Perspektive, mit Workshops und Plenum
10. September 2017, Iman-Moschee Volketswil
Vernetzungs- und Arbeitstreffen engagierter Musliminnen
Mitfinanziert vom Frauenparlament
24. Juni 2018, Zentrum Glaubten, Zürich-Affoltern
Sichtbar beteiligt in Gesellschaft und Politik
Podiumsgespräch mit Politikerinnen und Vertreterinnen verschiedener Religionsgemeinschaften
29. August 2021, Haus der Religionen Bern
Selbstfindung und Selbstbildung zwischen verschiedenen möglichen
Identitäten einer pluralen Gesellschaft
Erfahrungsinputs aus hinduistischer, muslimischer, buddhistisch-tibetischer und christlich-afrikanischer Perspektive
27. August 2023, Zwinglihaus Basel
Was hilft uns der Glaube in schwierigen Zeiten – bei schwierigen Erfahrungen?
Erfahrungsinputs von vier Frauen – anschliessend Workshops.
15. Juni 2025, Dzemat der islamischen Gemeinschat Bosniens Zürich, Schlieren
Geburt, Interreligiöse Perspektiven und gesellschaftliche Herausforderungen
Inputs aus verschiedenen Religionen - Workshops
Projektteam: Angela Büchel Sladkovic, Heidi Rudolf, Anna Tekako, Dilek Ucak, Ekinci, Magdalena Zimmermann

